Mittwoch, 3. März 2010

Echtzeit-Web & Aufmerksamkeits-Ökonomie

Von der #webcity auf der #cebit habe ich gestern eine Nachricht geschrieben, die das Unternehmen #otto betrifft. Hier der die lange Version dazu.

Von 12:40 - 13:30 diskutierte Sascha Lobo, Nico Lumma, Dieter Rappold und Dr. Torsten Schwarz über das Thema Echtzeit-Web & die Aufmerksamkeits-Ökonomie.


Der Tenor dabei war, das Unternehmen Ihre Kunden da Ansprechen müssen, wo sie sich aufhalten. Laut einer Studie verweilt der Deutsche Internetsurfer im Schnitt 29 Minuten für jeden aktiven Besuch auf facebook. Die Kunden verbringen in ihrem "second life" also viel Zeit in den Sozialen Netzwerke wie facebook, MySpace und twitter. In den sozialen Netzwerken finden die Unternehmen ihre Kunden.

Jetzt kommt Otto ins Spiel. Die Diskussion dreht sich darum, wie Unternehmen in solchen Netzwerken als Partner/Freund wahrgenommen werden können (Fan von Otto werden auf Facebook). Otto ist in diesen Netzwerken sehr gut vertreten (Presseberichte: Otto twittert am besten , Lufthansa, Google und Otto twittern am interessantesten ) und scheut keine Kosten und Ressourcen (siehe Twitterauftritt Otto).



Dr. Torsten Schwarz (-> Korrektur: Der Ausspruch stammt, wie im Text am Donnerstag 4.März 15:30 geändert, von Dr.Torsten Schwarz, nicht von Dieter Rappold!) bezweifelte die Effektivität der Online Werbung von Otto mit dem Ausspruch "Otto beantwortet auf twitter alle tweets mit einem großen Team. Was kostet das? Was bringt das?"


Das hat mich natürlich neugierig gemacht und so habe auch ich eine Frage an den twitteraccount "otto_de" gestellt.

FRAGE-> @otto_de Ist #otto mit einem Stand auf der CeBIT vertreten?

Und siehe da, keine 23 Minuten Später hatte ich eine sehr persönliche Antwort bekommen.

ANTWORT-> @SaxSys_BPM Nein, wir sind leider nicht dabei. Ich war gestern auf der Cebit unterwegs. Tipp: Die 3D-Fernseher sind spannend. ;-) ^DR



Wertfrei stell ich das so ein und jeder muss für sich selbst überlegen, ob er so einen persönlichen Dialog mit einem Unternehmen haben möchte. Festzuhalten bleibt; die Antwortgeschwindigkeit ist in dem Realtime-Web natürlich sehr hoch (23 Minuten Reaktionszeit und ich hatte meine verlässliche Information).

Zusätzlich wird eine der 95 Thesen des Cluetrain Manifest  bestärkt, das Menschen lieber mit Menschen reden und nicht mit Maschinen. Das ist der Grund warum viele der Unternehmen ihre Kunden an die Sozialen Netzwerke verloren haben! Hier findet der Dialog statt.  Der Aufbau einer solchen Kundenbeziehung (ich finde Otto damit sympatisch) benötigt viel Zeit und Ressourcen.

Bei Otto scheint es zu funktionieren. Aber muss jedes Unternehmen auf Facebook sein? Wenn ja, wie schaffe ich einen Dialog der für die Kunden relevant ist? Wie messe ich die Effektivität meiner Social-Media Maßnahmen?

Das waren die Fragen um das Praxisbeispiel die anstehen, wenn sich das Internet weg von dem Datengrab mit Suchalgorithmen einer Google Abfrage hin zu einem Facebook Struktur der Sozialen Netze mit Freunden als Relevanzfilter bewegt. Ob das was Gutes bedeutet sei dahingestellt.

Gespannt schauen wir auf das Projekt von Sascha Lobo, der einen Parkettleger aus Hamburg einen kompletten Social Media Auftritt auf den Leib schneidern will um zu beweisen, dass jeder "2.0-fähig" ist. Wie sehr dabei der "Rote-Bürstenkamm-Bonus" zum tragen kommt und was wirklich auf die Web2.0 Aktivitäten zurückzuführen ist fraglich aber interessant.

2 Kommentare:

  1. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

    AntwortenLöschen
  2. -> Korrektur: Der Ausspruch "...bezweifelte die Effektivität der Online Werbung von Otto" stammt, wie im Text am Donnerstag 4.März 15:30 geändert, von Dr.Torsten Schwarz, nicht von Dieter Rappold.

    AntwortenLöschen