Mittwoch, 3. März 2010

CeBIT & Webciety Anwesenheitsbericht

Der Besuch auf der CeBIT 2010 war anders. Auf der einen Seite der angenehme Teil; kein Stau, kein Gedränge. Auf der Anderen Seite; wenige Aussteller und geringe Vielfalt.

Durch einen glücklichen Umstand war ein iPhone mit auf der Reise, so dass wir Bericht erstatten konnten und ich meine vergessene Eintrittskarte mit dem IPhone bestätigen konnte.
Kaum angekommen haben wir den Veranstaltungsplan durchgesehen und die Vorträge zeitlich eingeplant.  Mein Weg führte in die Webcity.

An dem  ersten Vortag „Future of Web Management“ nahmen sieben Anbieter von Content Management Systemen teil (siehe Bild 1: CoreMedia, Open Text, Ipercast Group, e-Spirit, Prongo Whitlabel, EyeT).



Thesen:
  • Menge an Content für die  iPhone Daumengetrieben mobile Kommunikation breitet sich 8 mal schneller aus als Tastaturgerechte Kommunikationsformate
  • Zur Zeit gibt es pro Internetnutzer 0,15 Webseiten (Unterseiten nicht mitgezählt). In 4 Jahren hat statistisch gesehen jeder Nutzer eine Seite.
  • In Zukunft gibt es keinen Unterschied mehr zwischen User Generated Content und Editorial Generatet Content. Die Inhalte gehören nicht mehr dem Unternehmen. Der Nutzer erstellt, bewertet und verteilt die Beiträge.
  • Aus dem Grund muss die Stimme des Kunden ungeschminkt wiedergegeben werden und kann nicht durch die Marketing Abteilung zu den Gunsten des Unternehmens verfälscht werden. Gerade große Unternehmen müssen neu lernen, wie sie mit Kommentaren und Nutzerbeiträgen umgehen.
  • In Zukunft wird das Video die Textbeiträge ersetzen.
  • Die Website bleibt das Tor zum Kunden und fungiert las Hub und leitet den Kunden in die Sozialen Netzwerke. Dabei ist die Website mit Ihrem Inhalt weiterhin wichtig für die Kaufentscheidung bei dem Kunden.
  • Firmen müssen den Dialog suchen. Das ist ein langer schweißtreibender Prozess. Es ist ein Fehler, die Kunden an die Betreiber sozialer Netzwerke zu verlieren. Der Dialog findet dann auf deren Seiten nach deren Regeln (z.B. auf facebook) statt!
Fragen:
  • Wie lässt sich eine Community in die eigene Seite integrieren?  Wie komme ich dahin wo meine Kunden sind? Wie versorge ich meine Kunden mit relevanten Informationen?

Das war an sich schon starker Toback und ein guter Querschnitt durch die ganze Branche. Die Diskussion ging neben den Inhalten auch über die Technologie und die Prozesse mit denen Content in das Netz kommt. Der Markt ist riesig und die Anbieter sind vielfältig. 

Mit das lustigste an dem Vortrag waren die Kommentare über Twitter und die Internet Abstimmungsrunde, wer das passabelste Paar Socken an hat.



Den Zweiten Vortrag habe ich in dem Otto Blogpost zusammengefasst. 
Kurz&Knapp: die Experten sehen schon das Web3.0 (viele sind noch nicht mal Web2.0) anrollen. In diesem Netz sind Beziehungen, Empfehlungen und Netzwerke alles. Der Inhalt wird durch Freunde und Bekannte gefiltert und eine Suche beschränkt sich nicht auf einzelne Wörter in statischen Websites, nein, die Suche läuft in Echtzeit und filtert alle relevanten Themen zu meinen Interessen und den Interessen meiner Freunde.
Das Internet von der Seite betrachtet wird sozialer und Unternehmen suchen in diesen Strukturen ihren Platz. 



Die Diskutanten Sascha Lobo, Nico Lumma, Dieter Rappold und Torsten Schwarz waren sich einig, das es den Beriff Social Media in einem Jahr nicht mehr gibt. Das bedeutet nicht, dass sich das Thema nicht durchsetzt. Analogien zogen sie zum aufkommen des Internt vor 10 Jahren. Ebenso wie heute dem Social Media das Ende vorausgesagt wird, so wurde das Internet dem Scheitern verurteilt. Dabei wird von den Unternehmen die „…stetig steigende Relevanz von Social Media unterschätzt!“

Die Nutzer gehen dahin, wo sich der Dialog bietet. Das sind die sozialen Netzwerke. Was wir im letzten Jahr gesehen haben, „.. war die  erste Digitale Völkerwanderung der Sozialen Netzwerke“. Hier vollziehen sich Veränderungen viel schneller! Wäre Facebook ein Land wäre es die 4. Größte Nation der Erde. 

Dazu wurde die These abgeschmettert, dass die Informationsflut steigt. Sascha Lobo jonglierte sich von dem Vergleich der Angst vor der ersten Druckmaschinen im 15 Jahrhundert bis zu den 180 Fernsehkanälen die jeder gut handhaben kann zu der Aussage; Es ist und war schon immer so – es ist nicht die eigene Pflicht alles zu verfolgen. Man kann das nicht schaffen, weder heut noch vor 600 Jahren. Wenn das angenommen wird und der Anspruch verfällt auf jeder Party dabei sein zu müssen, dann funktioniert das auch mit Social Media.

Die restlichen Vortäge waren dann ein Reinfall.
Den Redesturm von Dr.Klenmens Skibicki im Vortrag "Engagement Advertising"beschrieb der tweet auf der Webciety Twitterwall (mittlere Reihe ganz rechts) am Besten: "jetzt redet er sich in Rage, schnell weg, bevor ich eine Heizdecke mitnehmen muss... #skibicki #websiety"


 Es wurde viel und schnell über abgetretene Themen geredet ohne Inhalt zu transportieren. Das verdeutlicht die Grafik zum " Kampf der Systeme" zwischen Facebook und Goggle.



Auf dem anschließenden Weg durch die Hallen haben wir dann hier und da ein paar spannende Themen gefunden, wie die  Malaktion zu Google Street View. Empfehlen kann ich die blaue quadratische Google Street View Broschüre. Alle Informationen sind lesefreundlich verpackt, Layout gefällt und zu kritischen Punkten wird Stellung bezogen (ab Seite 9 -> Datenschutz und rechtliche Fragen + Ist Street View rechtmäßig?)



Das iRobot Fußballturnier



Die Hirnstrommessung bei einem „Flipper“ Spieler



Echtzeit-Web & Aufmerksamkeits-Ökonomie

Von der #webcity auf der #cebit habe ich gestern eine Nachricht geschrieben, die das Unternehmen #otto betrifft. Hier der die lange Version dazu.

Von 12:40 - 13:30 diskutierte Sascha Lobo, Nico Lumma, Dieter Rappold und Dr. Torsten Schwarz über das Thema Echtzeit-Web & die Aufmerksamkeits-Ökonomie.


Der Tenor dabei war, das Unternehmen Ihre Kunden da Ansprechen müssen, wo sie sich aufhalten. Laut einer Studie verweilt der Deutsche Internetsurfer im Schnitt 29 Minuten für jeden aktiven Besuch auf facebook. Die Kunden verbringen in ihrem "second life" also viel Zeit in den Sozialen Netzwerke wie facebook, MySpace und twitter. In den sozialen Netzwerken finden die Unternehmen ihre Kunden.

Jetzt kommt Otto ins Spiel. Die Diskussion dreht sich darum, wie Unternehmen in solchen Netzwerken als Partner/Freund wahrgenommen werden können (Fan von Otto werden auf Facebook). Otto ist in diesen Netzwerken sehr gut vertreten (Presseberichte: Otto twittert am besten , Lufthansa, Google und Otto twittern am interessantesten ) und scheut keine Kosten und Ressourcen (siehe Twitterauftritt Otto).



Dr. Torsten Schwarz (-> Korrektur: Der Ausspruch stammt, wie im Text am Donnerstag 4.März 15:30 geändert, von Dr.Torsten Schwarz, nicht von Dieter Rappold!) bezweifelte die Effektivität der Online Werbung von Otto mit dem Ausspruch "Otto beantwortet auf twitter alle tweets mit einem großen Team. Was kostet das? Was bringt das?"


Das hat mich natürlich neugierig gemacht und so habe auch ich eine Frage an den twitteraccount "otto_de" gestellt.

FRAGE-> @otto_de Ist #otto mit einem Stand auf der CeBIT vertreten?

Und siehe da, keine 23 Minuten Später hatte ich eine sehr persönliche Antwort bekommen.

ANTWORT-> @SaxSys_BPM Nein, wir sind leider nicht dabei. Ich war gestern auf der Cebit unterwegs. Tipp: Die 3D-Fernseher sind spannend. ;-) ^DR



Wertfrei stell ich das so ein und jeder muss für sich selbst überlegen, ob er so einen persönlichen Dialog mit einem Unternehmen haben möchte. Festzuhalten bleibt; die Antwortgeschwindigkeit ist in dem Realtime-Web natürlich sehr hoch (23 Minuten Reaktionszeit und ich hatte meine verlässliche Information).

Zusätzlich wird eine der 95 Thesen des Cluetrain Manifest  bestärkt, das Menschen lieber mit Menschen reden und nicht mit Maschinen. Das ist der Grund warum viele der Unternehmen ihre Kunden an die Sozialen Netzwerke verloren haben! Hier findet der Dialog statt.  Der Aufbau einer solchen Kundenbeziehung (ich finde Otto damit sympatisch) benötigt viel Zeit und Ressourcen.

Bei Otto scheint es zu funktionieren. Aber muss jedes Unternehmen auf Facebook sein? Wenn ja, wie schaffe ich einen Dialog der für die Kunden relevant ist? Wie messe ich die Effektivität meiner Social-Media Maßnahmen?

Das waren die Fragen um das Praxisbeispiel die anstehen, wenn sich das Internet weg von dem Datengrab mit Suchalgorithmen einer Google Abfrage hin zu einem Facebook Struktur der Sozialen Netze mit Freunden als Relevanzfilter bewegt. Ob das was Gutes bedeutet sei dahingestellt.

Gespannt schauen wir auf das Projekt von Sascha Lobo, der einen Parkettleger aus Hamburg einen kompletten Social Media Auftritt auf den Leib schneidern will um zu beweisen, dass jeder "2.0-fähig" ist. Wie sehr dabei der "Rote-Bürstenkamm-Bonus" zum tragen kommt und was wirklich auf die Web2.0 Aktivitäten zurückzuführen ist fraglich aber interessant.

Donnerstag, 11. Februar 2010

OMG Information Days Vortrag Andrew Watson"Optimization is more than automation"

Wie lässt sich die IT Abteilung in das moderne Unternehmen integrieren. Die IT auf dem Weg von der Kostenstelle zur strategischen Ressource, vorgetragen von Andrew Watson (CEO OMG) bei den 12. OMG Information Days in Düsseldorf.

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Ai WeiWei und Twitter

Um die Menschenrechtsverletzungen der chinesischen Regierung öffentlich zu machen, forderte Ai Weiwei Chinesen dazu auf, Twitter als Instrument einzusetzen. "Wir müssen schon bei den kleinsten Vergehen reagieren", sagte Ai Weiwei. Er selbst wolle den Menschen mit seiner Aktion zeigen, dass sie ihre Rechte ebenso ausüben können.


SAP und Google arbeiten gemeinsam an Prototypen, die SAP Netweaver mit Google Wave kombinieren

Auf dem SAP Web2.0 Blog von Timo Elliott fand sich eine der ersten Businessanwendungen für GoogleWave. Eine gute Zusammenfassung der einzelnen Videodokumentationen finden sie im Blog CLOUDave.


Mittwoch, 9. Dezember 2009

Enterprise2.0

In einer Studie "Wie nutzen Deutschlands größte Marken Social media?" wurden  die 100 größten Marken in Deutschland nach ihren Social Media-Aktivitäten befragt. Gemessen an den Werbeausgaben ergab die Studie das 60% Social Media aktiv nutzen. Eine Social Media Strategie ist noch die Ausnnahme. Nur 5 Prozent der Unternehmen bedienten zugleich Facebook, Twitter, Youtube und Corporate Blogs.


Die Frage ist jetzt, könnten sich die 5 Prozent der Unternehmen mit Social Media Strategie und Auftritten auf den wichtigsten Social Media Seiten das Prädikat Enterprise2.0 anhängen?

Dienstag, 8. Dezember 2009

Business Reengineering Michael Hammer

Aus aktuellem Anlass habe ich meine Mitschrift zu "dem" Prozess-Klassiker neu zusammengetragen. Die Mindmap im kostenfreien ".mm" Format ist in der Präsentation enthalten.