Donnerstag, 10. Dezember 2009

SAP und Google arbeiten gemeinsam an Prototypen, die SAP Netweaver mit Google Wave kombinieren

Auf dem SAP Web2.0 Blog von Timo Elliott fand sich eine der ersten Businessanwendungen für GoogleWave. Eine gute Zusammenfassung der einzelnen Videodokumentationen finden sie im Blog CLOUDave.







Dei von mir in einem früheren Beitrag vorgestellte Software von Signavio bringt ähnliches, konnte aber nicht mit dem HYPE-Thema GoggleWave punkten. Dabei haben beide Lösungen ihren Urrsprung im Hasso-Plattner-Institut in Potsdam.

Google Wave ist eine Online-Plattform, die es Internet-Nutzern gestatten soll, sich auszutauschen. Dabei können sie Diskussionen, E-Mails, Dokumente und multimediale Inhalte in einem gemeinsamen Bereich zusammenfassen. Wave erlaubt neben Chat-Dialogen auch, Textdokumente gemeinsam zu bearbeiten, so dass verschiedene Personen zeitgleich Passagen einfügen oder editieren können.

Diese Funktionen zur Zusammenarbeit („Collaboration“) macht sich SAP für die Prozessmodellierung zunutze. Das Projekt „Gravity“ kombiniert ein grafisches Prozessmodellierungswerkzeug für SAP Netweaver mit Google Wave. Die Anwender können an dem Geschäftsmodell gemeinsam arbeiten. Die Änderungen werden protokolliert, so dass sich der Entwicklungspfad des Prozesses nachvollziehen lässt („wer hat was wo eingefügt“). Diese Aufzeichnungen können sich neue Teammitglieder über eine „Playback“-Funktion zunutze machen, um zu erfahren, welche Vorarbeit die Kollegen bereits geleistet haben. Die so entwickelten Prozessdefinitionen können Anwender danach in Netweaver zur Ausführung bringen, so SAP.

Die Forschungsabteilung von SAP entwickelte für das Projekt ein neues Modellierungswerkzeug mit Hilfe des Java-basierenden "Google Web Toolkit". Dieses Google-Tool erzeugt Javascript-Code, der sich in Google Wave einbinden lässt.
Die BPM-Komponente könnte laut SAP Research dazu dienen, einfache Prozesse zu bauen und in Netweaver ablaufen zu lassen. Als Beispiel nennen die Entwickler Eskalationsroutinen zwischen Kunden und Lieferanten. Solche Abläufe könnten die von SAP über das Enterprise Services Repository bereitgestellten IT-Prozessen ergänzen.

Worum geht es? Prozesse neu aufzunehmen oder auszurichten ist oft mit Widerstand der beteiligten Bereiche verbunden. Nach dem Motto: "die Arbeit wurde bisher so und so verrichtet, es läuft gut, warum sollen wir etwas daran ändern?" laufen viele Einführungsveranstaltung zum Business Process Reenginering ab. 

Bietet sich die Möglichkeit mit einem Tool, sei es GoogleWave oder Signavio, die beteiligten Mitarbeiter am Entstehungsprozess der Prozessneugestaltung teilhaben zulassen, trägt das zu einem deutlich höheren Anwendungswillen zur Prozesseinführung bei. Wir werden sehen ob sich einer der Lösungen durchsetzen wird.

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